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USA errichten Zeltlager für Haiti-Flüchtlinge

Miami (dpa) — Die amerikanische Küstenwache hat am Donnerstag weitere 205 Haitianer auf See geborgen, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Ein Sprecher der Küstenwache teilte in Miami mit, daß die Flüchtlinge aus drei kleinen Segelbooten gerettet wurden.

Angesichts der ungebrochenen Flüchtlingswelle nach dem Sturz des haitianischen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide am 29. September stellen sich die USA jetzt darauf ein, in einem Zeltlager auf ihrem Marinestützpunkt Guantanamo auf Kuba mindestens 5.000 Menschen aufzunehmen. Ursprünglich sollte das Lager nur 2.500 Flüchtlinge beherbergen. Nach Angaben von Brigadegeneral George Walls, dem Kommandeur der Hilfsaktion, wurde er vom Pentagon in Washington beauftragt, „bis an die Höchstgrenze“ zu gehen. Beamte sprachen von „mindestens 5.000 Menschen“.

Konteradmiral Robert Kramek von der Küstenwache äußerte in Miami im US-Bundesstaat Florida die Befürchtung, daß die 20 verfügbaren Schiffe der Küstenwache und die Zeltstadt in Guantanamo binnen einer Woche überfüllt sein könnten. Seit dem Putsch sind 5.380 Haitianer von 76 kleinen, hochseeuntüchtigen Booten gerettet worden. Die Kubaner hätten 1.000 weitere Haitianer aufgenommen, die sie den Amerikanern übergeben wollten, teilte Konteradmiral Kramek mit. Ein Bundesrichter in Miami hat es den Behörden zunächst bis zum 2. Dezember per einstweiliger Verfügung verboten, die Fliehenden nach Haiti zurückzubringen.

Unterdessen hat Haitis provisorischer Ministerpräsident Jean-Jacques Honorat angekündigt, im Januar 1992 einen neuen Staatspräsidenten wählen zu lassen. Er soll den gestürzten Aristide ersetzen.

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