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Birmas Nobelpreisträgerin „darf Post empfangen“

■ Aung San Suu Kyi war seit über einem Jahr Kontakt zur Außenwelt, auch zu ihrer Familie, verwehrt

Bangkok/Berlin (dpa/taz) — Das Regime des südostasiatischen Staates Birma hat der thailändischen Regierung zugesichert, daß die birmanische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi mit ihrer Familie und weiteren Angehörigen korrespondieren darf.

Wie ein Sprecher des thailändischen Außenministeriums am Freitag in Bangkok mitteilte, bestehen die birmanischen Behörden jedoch darauf, die Post vorher zu lesen.

Der britische Ehemann der Nobelpreisträgerin, Michael Aris, hatte zuvor das thailändische Außenministerium gebeten, dabei behilflich zu sein, Briefe von seiner Frau empfangen zu können. Der thailändische Landwirtschaftsminister Anat Rarbhabhirama, der sich gerade zu Gesprächen über weitere Fischerei- und Abholzungskonzessionen für thailändische Unternehmen in Birma in Rangun aufhält, hatte dieses „Zugeständnis“ von seiten der birmanischen Junta erhalten. Bangkok sieht dies als Bestätigung für seine Politik der Kooperation mit dem Regime in Rangun.

Suu Kyi steht in der birmanischen Hauptstadt Rangun seit Juli 1989 unter Hausarrest, seit knapp 18 Monaten ist ihr jeder Kontakt zur Außenwelt verwehrt. Ihr Ehemann und zwei Söhne werden am 10. Dezember in Oslo in ihrem Namen den Friedensnobelpreis entgegennehmen.

Das mit Kriegsrecht herrschende birmanische Regime hat westlichen Politikern wiederholt verweigert, Suu Kyi in Rangun zu besuchen.

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