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Zeugenaussagen: Inge Viett nicht an Haig-Anschlag beteiligt

Koblenz (dpa) — Die Ex-Terroristin Inge Viett war nach Aussagen der RAF-Aussteigerinnen Susanne Albrecht und Silke Maier-Witt nicht am RAF-Attentat auf den Nato- Oberkommandeur US-General Alexander Haig im Juni 1979 beteiligt. Wie schon der RAF-Aussteiger Henning Beer zuvor sagten beide Zeuginnen am Donnerstag vor dem Oberlandesgericht (OLG) Koblenz, Frau Viett habe bei der RAF-Aktion keine Rolle gespielt. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß Mitglieder einer anderen Organisation bei einer so wichtigen Aktion der RAF teilgenommen hätten“, sagte Frau Albrecht. Frau Viett gehörte damals der „Bewegung 2. Juni“ an. Auch die Aussage des RAF-Aussteigers Werner Lotze vom Vortag, Frau Viett habe kurz vor dem Anschlag eine Maschinenpistole zur RAF-Gruppe in Brüssel gebracht, wurde von den Zeuginnen nicht bestätigt. Frau Albrecht und Frau Maier-Witt haben Frau Viett nach eigenen Angaben zum ersten Mal nach dem fehlgeschlagenen Haig-Anschlag in Paris getroffen. Die Bundesanwaltschaft wirft Frau Viett Beteiligung am Haig-Anschlag vor. Außerdem muß sie sich wegen vierfachen Mordversuchs und Mitgliedschaft in der RAF verantworten. Ihr wird auch angelastet, am Abtauchen deutscher Terroristen in der DDR beteiligt gewesen zu sein. Auch Frau Viett, die einige Jahre in der Ex- DDR gelebt hat, war 1990 in Magdeburg festgenommen worden. Susanne Albrecht war im Sommer vom Oberlandesgericht Stuttgart zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist rechtskräftig. Silke Maier- Witt erhielt eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren. Gegen das Urteil legte ihr Verteidiger Berufung ein.

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