: taz-Rezept
■ WARUM IST DIE BANANE KRUMM?
Die beliebteste Obstsorte Deutschlands war mal der Apfel — vor der Banane. Heute, bei den Apfelpreisen, schätze ich, dürfte das umgekehrt sein. Immer wieder höre ich: „Macht dick“ oder „Werden ja unreif gepflückt“. Mit diesen Vorurteilen will ich hier aufräumen und endlich wahrheitsgemäß antworten auf die bestimmte Frage, die jeder kennt, aber kaum einer beantworten kann...
Die Banane gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Als ursprüngliche Heimat gilt Südostasien. Arabische Sklaven- und Elfenbeinhändler verbreiteten sie bald quer durch den schwarzen Kontinent. Dort entdeckten die Portugiesen die Banane und nahmen sie mit auf die Kanarischen Inseln, wo sie um 1400 die ersten Plantagen anlegten. Wieder ein Portugiese brachte die Banane ins heutige Hauptexportgebiet Zentral- und Südamerika, in die „Bananenrepubliken“.
Erst 1892, als es geeignete Transportmittel wie die Eisenbahn und die Bananendampfer gab, konnte man bei uns die ersten Bananen essen. Bananen müssen grün geerntet werden, sonst schmecken sie mehlig statt süß. Da sie bei Wärme schnell reifen, werden sie in weißen Kühlschiffen nach Europa gefahren und müssen dort zuerst einmal lagern, bevor sie auf den Markt kommen.
Die Wurzelknolle der Bananenpflanze, übrigens das größte Kraut der Welt, erzeugt ständig neue Triebe. Erntet man die 35 bis 50 kg schweren Büschel, wachsen schon wieder kleine Triebe nach („banan“ kommt aus dem Arabischen und heißt Finger). Zunächst wachsen die kleinen Bananenfinger nach unten, bald aber suchen sie wie alle Pflanzen das Licht, sie biegen sich der Sonne entgegen. Und deshalb wird die Banane krumm!
Von den rund 100 Sorten Bananen sind mehr als 80 Prozent Koch- bzw. Gemüsebananen. Die sind mehr mehlig und werden von den Einheimischen so vielseitig zubereitet wie bei uns Kartoffeln.
Die Banane ist nicht nur ein idealer Energiespender bei Streß und Sport, beim Autofahren oder dem Mittagstief im Büro, sie ist auch ein guter Ersatz für Süßigkeiten und macht nicht mal dick: 100g Banane haben nur 96 kcal, soviel wie eine Scheibe trockenes Brot, die gleiche Menge Magerquark, weniger sogar als ein Steak. Banane stopft? Wahr ist, daß sie reichlich Pektin enthält, das im Darm Wasser binden kann, deshalb wirkt sie gut bei Durchfallerkrankungen.
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