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Werders Absturz ins Mittelmaß

■ Borussia Dortmund gewinnt nach 22 Jahren erstmals wieder im Weserstadion

Borussia Dortmund hat sich in den Kreis der Titelanwärter in der Fußball-Bundesliga gespielt. Nach dem 1:0 (1:0) am Freitag abend bei Werder — der erste Dortmunder Sieg nach 22 Jahren im Weserstadion — darf in der Bier-Metropole nach dem Höhenflug an die Tabellenspitze offen über die Meisterschaft diskutiert werden.

Bloß Trainer Otmar Hitzfeld dämpfte die Euphorie: „Wenn wir eine Spitzenmannschaft sein wollen, dann müssen allerdings die Torchancen bei uns besser verwertet werden“. Sein Kollege Otto Rehhagel attestierte den Dortmundern eine gute Leistung: „Sie werden in dieser Form ganz oben mitspielen“.

Werder Bremen ist nach diesem doppelten Punktverlust ins Mittelmaß abgestürzt. Von der Meisterschaft redet in dieser Saison schon längst niemand mehr. Präsident Franz Böhmert brachte es mit Manager Willi Lemke nach der spannenden und teilweise dramatischen Begegnung auf den Punkt: „Es wird der erneute Pokalsieg eher zu schaffen sein als ein Platz für den nächsten UEFA- Cup-Wettbewerb.“

Dabei hatte das Werder-Team nach dem Seitenwechsel leidenschaftlich gekämpft, hatte Rehhagel mit den Youngstern Marinus Bester und Arie van Lent zwei Vertragsmamateure in den Kampf geworfen, da sechs Profis wegen Verletzung nicht zur Verfügung standen. Aber die besten Möglichkeiten blieben ungenutzt, so daß die Bremer am Schluß mit leeren Händen dastanden.

Borussia-Kapitän Thomas Helmer - er blieb übrigens in Bremen und ließ sich am Samstag von einem Spezialisten noch einmal an der Leiste untersuchen — war rundum zufrieden (“Dieser Erfolg gibt Selbstvertrauen“). Michael Schulz aber beklagte sich bitter über Schiedsrichter Manfred Amerell aus München: „Ich verstand die Welt nicht mehr. Da wurde ich so schlimm am Fuß getroffen, daß mir der Zehennagel abriß und das Blut aus dem Schuh lief — und der Unparteiische zeigt mir wegen Verzögerung die gelbe Karte.“

Beim SV Werder unterstrichen nach dem Treffen die eingewechselten Stürmer Marinus Bester und Arie van Lent, daß sie in der nächsten Saison als Profis in Bremen spielen wollen. „Wenn dies nicht möglich ist, dann haben wir schon Angebote von anderen Vereinen.“

Beide sollen dann möglicherweise an den Zweitligaklub Hannover 96 ausgeliehen werden. Entsprechende Vorgespräche haben die Vorstände beider Vereine schon geführt. Hans-Joachim Zwingmann (dpa)

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