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Winke, winke für die Hertha

■ St.Pauli — Hertha BSC 1:0

St.Pauli (taz) — Direkt hinter dem Stadion am Millerntor rasselt die Achterbahn von St.Pauli. Die Hertha muß sich während des Spiels vorgekommen sein, als säße sie in derselben und müßte sich 90 Minuten lang vom Vierfach-Looping der Millerntor-Elf durchschütteln lassen. So rasant wurde sie von den Hamburgern durcheinandergewirbelt. Logische Konsequenz der Berliner Talfahrt ist nun, daß die Aufstiegsrunde in weite Ferne rückte.

Vorgenommen hatte sich die auswärtsschwache Hertha allerdings ganz anderes. Von Beginn an sollte laut Trainer Bernd Stange »konsequent nach vorne gespielt werden«, was eine halbe Stunde auch ganz gut klappte. Da sich aber auch die Paulianer nicht versteckten, fabrizierten beide Mannschaften ein unterhaltsames, flottes und spannendes Spiel vor 16.000 Zuschauern.

Meist mußten die Herthaner allerdings zusehen, am eigenen Strafraum das Schlimmste zu verhindern. Permanent flitzten Paulis rotgesichtige, blondschopfige Stürmer Ottens und Seiler auf Junghansens Kasten zu, mußten Halvorsen und die Latte das erste Gegentor verhindern. Das durfte ein Geburtstagskind schießen; an seinem 22. Jubeltag lupfte puddingweich Hollerbach aus zehn Metern den Ball über Junghans ins Tor (27.). Alles folgende war Nervensache, vor allem für die Hertha-Stürmer. Beste Konterchancen wurden nicht genutzt.

In der zweiten Hälfte erfolgte ein letzter, mehr mitleiderregender Versuch der Berliner, das Unentschieden zu retten. Doch nach 60 Minuten versiegten die allerletzten Konter- und Torschußversuche gegen den zu großen Druck, den St.Pauli bis zum Schluß entwickelte. Trotzdem muß der Hertha ein Kompliment ausgesprochen werden: Zu keiner Zeit versuchte sie zu mauern oder destruktiv das Spiel zu zerstören. Schmiernik

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