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Aufsichtsrat entscheidet über die Zukunft von AEG Olympia

Frankfurt (ap) — Unter dem Vorsitz des Daimler-Benz-Chefs Edzard Reuter ist in Frankfurt am Montag der Aufsichtsrat des AEG-Konzerns zusammengetreten, um endgültig über ein Zukunftskonzept für den Wilhelmshavener Schreibmaschinenhersteller AEG Olympia zu entscheiden. Vor der AEG-Hauptverwaltung demonstrierten am Nachmittag nach Angaben der Polizei rund 2.000 Gewerkschafter und Olympia-Belegschaftsmitglieder, die in einem Sonderzug nach Frankfurt gereist waren.

Der IG-Metall-Vorsitzende Franz Steinkühler hatte dem Daimler-Benz-Konzern — der Eigentümer von AEG und damit auch Olympia — am Freitag mit „Unruhe“ in allen Werken gedroht, wenn der Konzern am Schließungskonzept des AEG-Vorstands festhalten sollte. Zugleich hatte Steinkühler ein von der Belegschaftsseite ausgearbeitetes „Alternativkonzept“ vorgelegt, das im Werk Roffhausen bei Wilhelmshaven allein in Produktion und Entwicklung mindestens 900 der 3.300 bedrohten Arbeitsplätze retten soll. Nach diesem Vorschlag sollen dem Daimler-Benz-Konzern aus Wilhelmshaven künftig Bauteile für verschiedene Produktionsbereiche zugeliefert werden. Über dieses Belegschaftskonzept wurde dem Vernehmen nach am Montag in Frankfurt noch vor Beginn der Aufsichtsratssitzung verhandelt. Die Notwendigkeit, die unrentable Schreibmaschinenproduktion der AEG Olympia einzustellen, wird auch von der IG Metall und dem Olympia-Betriebsrat nicht bestritten.

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