: Neue Alteigentümer
■ Über 1.000 Grundstücke im Ostteil gehen an Alteigentümer zurück / Grünes Licht aus Bonn
Berlin. Mehr als 1.000 Grundstücke im Ostteil der Stadt, die jetzt noch im Eigentum des Bundes sind, können demnächst in private Hände wechseln. Das Bundesjustizministerium und das Bundesamt für offene Vermögensfragen haben Finanzsenator Pieroth (CDU) grünes Licht gegeben, die 1945 bis 1949 nach »Liste 3« enteigneten Flächen an die Alteigentümer zurückzugeben. Zu den Nutznießern würden, wie berichtet, unter anderem AEG, Siemens, Preussag und Wertheim gehören.
Bislang hätten die Bundesbehörden nur »mündlich« ihr Okay gegeben, hieß es gestern in der Senatsfinanzverwaltung. Wie berichtet, waren die betroffenen Grundstücke bereits unter sowjetischer Besatzung enteignet worden und sollten gemäß Einigungsvertrag eigentlich nicht zurückgegeben werden. Da die Enteignung in den Fällen der »Liste 3« erst am 2. 12. 1949 und damit nach Gründung der DDR amtlich verkündet worden war, will Pieroth diese Immobilien — darunter das heutige Haus der Demokratie in der Friedrichstraße — nun doch zurückerstatten.
Widerstand gegen diese Pläne kommt nicht nur von den Oppositionsparteien AL und PDS, sondern auch von der mitregierenden SPD. Ihre Abgeordneten wollen das Thema in der heutigen Sitzung des parlamentarischen Vermögensausschusses ansprechen. hmt
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen