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Sekt zum Geständnis

■ Sindermann als Kripoermittler bei Kindermorden

Berlin. Als Leiter der Ostberliner Mordkommission war Thomas Sindermann Chefermittler in drei Mordfällen an Kindern, die zwischen Juni 1988 und Mai 1989 den Prenzlauer Berg erschütterten. Auf der Kripo lastete seinerzeit ein großer Druck, einen Täter zu präsentieren. Schließlich wurde ein 32jähriger Kraftfahrer festgenommen, der wegen sexuellen Kindermißbrauchs vorbestraft war.

Nach über 36 Stunden Vernehmung hatten die Ermittler den Verdächtigen soweit, daß er die drei Morde zugab. Im Prozeß gegen den Mann, der sich seit einem Jahr vor dem Landgericht hinschleppt, wurde der Zeuge Sindermann von den Verteidigern nach den Vernehmungsmethoden befragt. Davon, daß der Beschuldigte psychisch in die Mangel genommen worden sei, indem ihm ein Tonband von seiner weinenden Frau vorgespielt wurde, wollte der Ex-Kripochef nichts wissen. Er räumte ein, daß die Vernehmung via Kamera in einen Nebenraum übertragen worden war, in dem sich zwei Stasi- Leute und ein Psychologe aufhielten. Auf das ersehnte Geständnis hätten alle »mit Sekt angestoßen«. plu

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