: Warum trinken die Bayern nur bayerisches Bier?
Reklame ist wichtig, Reklame muß sein, wissen wir ja, auch Bier-Reklame, immer öfter und so, aber wenn's dann schon schal anfängt und gleich nach Sauerkohl und Schweinenacken stinkt, vergeht einem der Durst.
In der 'rtv‘, einer Fernsehprogrammbeilage zu manchen Zeitungen, am Donnerstag zur Berliner Zeitung, findet man auch Reklame. Es ist die Rede von 'rtv‘ Nr.50, für die Woche vom 14. bis 20. Dezember 1991, Seite neun. „Warum trinken die Bayern nur bayerisches Bier?“, steht da fettgedruckt über dem Foto eines bärtigen Bayern, wie ihn sich selbt der bekannte kleine Moritz nicht vorstellt. Ja, warum tun sie das, könnte man sich fragen und liest in der Hoffnung auf Erhellung im Anzeigentext: „Denn Bier ist ein Stück Heimat. Und es gibt einfach Orte und Momente, da hat ein Fremder am Tisch nichts verloren. Das ist keine Frage bayerischer Engstirnigkeit, denn uns hier in Thüringen geht es nichts anders.“
Eines der zwanzig Biere, vom Texter abgeschmeckt, muß wohl ziemlich schlecht gewesen sein, schon ganz trübe, wenn von unten so Braun hochschliert. Nun, die Annonce ist von einer großen Frankfurter Werbeagentur (GGK) gestaltet worden. Oder? Nee: Main! Und die Köstritzer Schwarzbierbrauerei liegt in O-6514 Bad Köstritz, idyllisch im Tal der Weißen Elster, nördlich von Gera, überm Daumen 160 Kilometer südwestlich von Hoyerswerda. Wie sagte der Sachse, der sich in London einen Weihnachtsbaum kaufen wollte? A Tännschen please, oder was? mens
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen