: Syrien: „Brunner nie Asyl gewährt“
Paris (afp) — Syrien hat erneut bestritten, den NS-Kriegsverbrecher Alois Brunner aufgenommen zu haben. Syrien habe Brunner nie Asyl gewährt, teilte die syrische Botschaft in Paris am Samstag mit, weil dies im Widerspruch „zur Ideologie und zur Politik“ des Landes stehen würde. Die syrische Führung habe weder Alois Brunner noch „irgendeinen anderen Naziverbrecher“ beherbergt. Diese Erklärungen seien durch die „minutiösen Nachforschungen“ der internationalen Polizeiorganisation Interpol in Damaskus bestätigt worden.
Die Erklärung der syrischen Vertretung in Paris erfolgt in Reaktion auf neue Erkenntnisse über den NS- Verbrecher, der nach Informationen der Nazi-Jäger Serge und Beate Klarsfeld kürzlich seine Wohnung in Damaskus verlassen hat, wo er seit 30 Jahren unter dem Namen Georg Fischer gelebt haben soll. Beate Klarsfeld war vor einer Woche in Damaskus bei dem Versuch festgenommen worden, gegen den Aufenthalt Brunners in Syrien zu demonstrieren. Der französische Außenminister Roland Dumas, der in der kommenden Woche nach Syrien reist, hat versichert, er werde den Fall Brunner dort zur Sprache bringen und bei den syrischen Behörden auf Auslieferung dringen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen