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Der Neuro-Chip

Hamburg (dpa/taz) — Der Weg zur „denkenden Maschine“ ist frei: Einem amerikanischen und einem britischen Wissenschaftler ist es jetzt erstmals gelungen, einen Mikrochip zu entwickeln, der nicht mehr den binären Modus benutzt, sondern Informationen in ähnlicher Weise wie menschliche Gehirnzellen verarbeiten soll.

Der sogenannte Neuro-Chip, der die menschlichen Gehirnzellen imitiert, sei ein wesentlicher Schritt zur Entwicklung intelligenter Maschinen, erläuterten Misha Mahowald vom California Institute of Technology in Pasadena (USA) und Rodney Douglas von der britischen Universität Oxford. Außerdem sei der Chip ein äußerst wichtiges Instrument, um endlich die Wirkungsweise des menschlichen Gehirns besser zu verstehen, berichteten die beiden Experten in der britischen Wissenschaftszeitschrift 'Nature‘ (Band 354, Nr. 6.354).

Im Gegensatz zum herkömmlichen Mikrochip benutzt der Neuro- Chip nicht den binären Modus, in dem jede Information auf die Abfolge von zwei Zeichen (0 und 1) reduziert wird. Das Gehirn — und jetzt auch der Neuro-Chip — arbeitet auf der Grundlage eines „analogen Modus“, der auch feine Abstufungen erfaßt. So können Farbschattierungen oder akustische Modulationen in menschlichen Stimmen unter einem erheblich niedrigeren Energieaufwand im Computer verarbeitet werden. Der neuentwickelte Super- Chip, angeblich extrem sparsam, soll nur ein Zehnmillionstel der Energie eines herkömmlichen Chips brauchen.

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