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„Neue Weltordnung für Kinder“ gefordert

Paris (afp) — Auf der Welt sterben jede Woche 250.000 Kinder, und Tausende leiden unter Krieg, Hunger und Krankheiten. Aus diesem Grund fordert das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef in seinem Programm für das Jahr 1992 eine „Neue Weltordnung für Kinder“. Schwerpunkte dieses gestern vorgelegten Programms sind die Unterernährung, die Bekämpfung vermeidbarer Krankheiten und das Analphabetentum, das die Unicef als Hauptursache für Unterentwicklung betrachtet.

Die Kosten für die Lösung dieser Probleme sind nach Feststellung des Kinderhilfswerk durchaus tragbar. Als Beweis führt der Bericht an, daß innerhalb der letzten zehn Jahre das Ziel erreicht wurde, 80 Prozent der Kinder in der Welt gegen die schwersten ansteckenden Krankheiten wie Kinderlähmung, Masern und Keuchhusten zu impfen.

Unter dem Motto „Die Kinder haben Vorrang“ werden die Regierungen an ihre Verpflichtung erinnert, „in die Menschen zu investieren“.

Die Kindersterblichkeit sollte nach Auffassung der Unicef auch durch eine bessere Geburtenkontrolle bekämpft werden. Jede dritte Schwangerschaft sei unerwünscht, und tagtäglich würden in der Welt 50.000 illegale Abtreibungen vorgenommen, heißt es in dem Bericht. Hunderttausende Frauen und Kinder sterben jährlich, weil die Schwangerschaften zu zahlreich sind und zu schnell aufeinanderfolgen. Um die Ziele der Unicef zu verwirklichen, wäre ein zusätzliches Budget von 20 Milliarden Dollar erforderlich; das entspricht den weltweiten Rüstungsausgaben für eine Woche.

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