Leser retten 'Neues Deutschland‘

Berlin (dpa/vwd) — Das ehemalige SED-Zentralorgan 'Neues Deutschland‘ bleibt vorerst am Leben: In kürzester Zeit hatten die Leser für die „aus politischen Gründen an ihrer normalen Wirtschaftstätigkeit gehinderte Zeitung“ gespendet, wie der Chefredakteur Wolfgang Spickermann erklärte. Im Januar wird das 'ND‘ mit der Gründung einer GmbH & Co KG die wirtschaftliche Voraussetzung schaffen, um durch Einlagen von stillen Teilhabern und Kommanditisten zusätzliche Geldmittel zu bekommen. Die „sozialistische Tageszeitung“ produzierte seit Monaten Verluste. Die letzte Finanzspritze des Hauptgesellschafters PDS in Höhe von 31 Millionen DDR-DM vor der Währungsunion ist dahingeschmolzen. Die Auflage war von früher etwa 1,5 Millionen auf 118.000 Exemplare zurückgegangen. Der Personalbestand von über 500 Mitarbeitern wurde halbiert; statt einst 220 Redakteuren sind jetzt nur noch 60 für die Zeitung tätig.