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Archäologe gräbt nach mehr Stellen

■ Der neue Landesarchäologe Dr. Rech nach einem Jahr: Ohne Moos wenig los

Die Mittel, mit denen die Bremer Landesarchäologie die Lücke der Kenntnisse über die Vor- und Frühgeschichte zu schließen versucht, sind bescheiden. Vor Jahren war im Gespräch, die Stelle ganz abzuschaffen, berichtet der zuständige Referent bei der Kultursenatorin, Hans-Joachim Manske. Doch die Stelle blieb, abgespeckt. „Bremen möchte ja selbständig bleiben“, sagt der Archäologe Dr. Manfred Rech, der sich ein Jahr nach seinem Antritt mit einer kleinen archäologischen Bilanz der Presse stellte.

Denn der Mann ist völlig überfordert von der Vielfalt der Anforderungen und Aufgaben. Der Kulturentwicklungsplan, in dem unter Senator Franke die Behörde mit viel Aufwand ihre Ziele formulierte, sei ja vom Senat nie verabschiedet worden, sieht Manske die Ursache des Problems: die Kulturabteilung habe eine „subversive Strategie“ gewählt. Staatsrat Reinhard Hoffmann schob Mittel aus dem Wissenschaftsbereich in die Kultur hinüber. Die Stelle des Landesarchäologen etwa tauchte im Uni- Haushalt als Professorenstelle auf. Formal hat Manfred Rech also Lehrverpflichtungen, Zeit dafür hat er keine. Denn bei jedem neuen Bauvorhaben muß er Stellungnahmen schreiben und möglichst in die Baugrube gucken, ob da Spuren aus der Bremer Vorzeit auftauchen. Ganz „nebenbei“ ist er auch noch Abteilungsleiter im Focke-Museum. Die halbe Sekretärin, die ihm bei der Berufung versprohen wurde, ist bis heute nicht bewilligt. Geschweige denn die anderen beiden zusätzlichen Stellen.

Nach der Trennung des Kultur-Ressorts von dem großen Haushaltsbereich Wissenschaft, so Manske, „gibt es da nichts mehr, was verschiebbar ist.“ Dennoch hofft der Kultur-Referent, daß die neue Senatorin für die Landesarchäologie die neuen Stellen bekommt, die Senator Scherf in den Berufungsverhandlungen versprochen, dann aber nicht durchgesetzt hat. „Ich bin mal gespannt, wie Frau Trüpel sich dazu stellt“, sagte Rech. K.W.

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