: Stasi-Terror gegen Eggert: Weitere Konsequenzen für die Spitzel
Dresden (dpa) — Nach der Offenlegung des Stasi-Terrors gegen den heutigen sächsischen Innenminister Heinz Eggert (CDU) werden nun die früheren Spitzel zur Verantwortung gezogen. Der stasi-belastete Dresdner Notar Wolfgang Wünsche gab nach einem Gespräch im sächsischen Justizministerium seine Zulassung als Notar zurück, teilte die Behörde am Freitag mit. Wünsche hatte während eines Urlaubsaufenthaltes bei dem früheren Pfarrer und Bürgerrechtler Eggert einen Lageplan von dessen Haus für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) angefertigt. Der bereits am Donnerstag vom Dienst suspendierte Chefarzt der Männerpsychiatrie in der Klinik Großschweidnitz (Ostsachsen), Reinhard Wolf, wurde von Sozialminister Hans Geisler (CDU) am Freitag telegraphisch in sein Ministerium nach Dresden zitiert. Der Arzt soll Eggert Anfang der 80er Jahre auf Weisung mit Psychopharmaka „vollgepumpt“ zu haben. Eggert selbst will das Krankenhaus in Großschweidnitz an diesem Samstag besuchen. Er wolle dort mit Wolf sprechen, so eine Sprecherin seiner Behörde.
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