Emsland-Ini sauer auf Griefahn

■ “Zuarbeit für Atommafia“/ patriarchaler Umgang mit Öffentlichkeit

Die Bürgerinitiative Emsland gegen Atomanlagen (BEgA) kritisierte in einem offenen Brief die niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn. Generalvorwurf: „Der niedersächsischen Umweltbehörde scheinen die Anliegen der Atomanlagenbetreiber mehr am Herzen zu liegen als die Sorgen der Bevölkerung.“

Das Umweltministerium habe eine öffentliche Beteiligung bei der geplanten Fremdmülleinlagerung in das Atomkraftwerk Lingen II verhindert, trotz fehlerhafter Genehmingungsverfahren und ,wie es in dem Brief heißt, „offenkundiger Schlamperei der Betreiber mit Kernbrennstoffen“ wurde die 6. Teilerrichtungsgenehmigung für die Brennelementefabrik Advanced Nuclear Fuels (ANF) zum Bau der Trockenkonversionsanlage in Lingen erteilt. Nach der Wasserstoffexplosion im Hanauer Brennelementewerk und der vorrübergehenden Stillegung durch Hessens Umweltminister Joschka Fischer vermißt die BEgA ähnliche Konsequenzen geggenüber der Lingener Firma. Griefahn habe dort lediglich einen Besuch abgestattet und die Firmenleitung zu möglichen Risiken befragt. In dem Brief heißt es weiter: „Die BEgA ist empört und fragt sich, ob erst ein GAU (Größter anzunehmender Unfall, d,Red.) in Lingen die Behörde zur Einsicht bringen kann. Der Atommafia zuarbeiten heißt Umwelt und Leben gefährden.“ Vorgeworfen wird der ehemaligen Mitkämpferin Griefahn auch ein Umgang mit der Öffentlichkeitsbeteiligung wie in „patriarchalen Zeiten, in der der –gute Patron' sich anmaßte, zum Wohle aller zu handeln und doch nur seine eigenen Interessen im Kopf hatte.“ taz