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Fall Eggert: Ärzte gestehen Zusammenarbeit mit der Stasi

Dresden (dpa) — Bei den Ermittlungen zum Stasi-Terror gegen den früheren Jugendpfarrer und heutigen sächsischen Innenminister Heinz Eggert (CDU) liegen der Dresdner Staatsanwaltschaft erste Geständnisse vor. Der ehemalige Chefarzt der Männer-Psychiatrie in der ostsächsischen Klinik Großschweidnitz, Reinhard Wolf, und der Dresdner Notar Wolfgang Wünsche haben zugegeben, langjährige Mitarbeiter der Stasi gewesen zu sein. Dies sagte Staatsanwalt Ulrich Meinerzhagen gestern in Dresden. Während sich Wolf und Wünsche bei der Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft zur Sache geäußert hätten, habe der frühere Klinikleiter Manfred Oertel die Aussage verweigert. Wünsche hat Vorwürfe Eggerts bestätigt, 1983 über einen Urlaub im Hause des damaligen Pfarrers in Oybin bei Zittau einen Bericht an die Stasi geliefert zu haben. Darin habe er ausführlich seine Beobachtungen über Personen, den Tagesablauf und Kontakte geschildert. Wolf räumte neben seiner MfS-Mitarbeit ein, auch seinen Decknamen „Manfred“ gekannt zu haben. Er sei beim Aufenthalt Eggerts in der Klinik „von der Stasi kontaktiert“ worden, um den Pfarrer als behandelnder Arzt in Patientengesprächen auszuhorchen. Wolf habe aber abgestritten, diesem Ansinnen nachgekommen zu sein. Auch habe er sich gegen den Vorwurf gewehrt, ihn mit Psychopharmaka „vollgepumpt“ zu haben.

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