Krach schlagen für DT

■ Demos für das Jugendradio gehen morgen weiter

Der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) stellte sich am Mittwoch der Öffentlichkeit vor — und auch DT64-Fans kamen zum DEFA-Gelände nach Potsdam-Babelsberg. Sie protestierten gegen den Beschluß des ORB, nach dem der Sender ab Februar ein eigenes Jugendprogramm in Kooperation mit dem SFB auf der derzeitigen Frequenz des umkämpften Jugendradios senden wird. Nach Mecklenburg-Vorpommern würde DT64 damit auch in Berlin und Brandenburg ausgeknipst. Zum Gespräch mit den DT64-Fans kam es jedoch nicht. ORB-Intendant Hansjürgen Rosenbauer bugsierte das heiße Thema geschickt ans Ende der großen Pressekonferenz — und da versackte es denn auch.

Bereits seit Montag abend waren die Jugendlichen in Potsdam für DT64 mit einer Mahnwache und Unterschriftensammlungen auf den Beinen gewesen. Das RockradioB, das der ORB seit Jahresanfang drei Stunden pro Tag auf der DT64-Frequenz in Berlin und Brandenburg ausstrahlt, ist für sie indiskutabel: „Die versuchen, DT64 nachzumachen. Aber an die Politik trauen sie sich nicht ran.“ Der ORB hat für den Aufbau seines eigenen Jugendprogramms RockradioB die MusikredakteurInnen von DT64 übernommen, für Wortbeiträge fehlt offensichtlich noch das Personal. In den nächsten Wochen, so Hörfunkdirektor Hirschfeld, werde man die Sendezeit auf acht bis zehn Stunden pro Tag ausweiten. Für den ORB wiederum ist RockradioB vor allem Verhandlungsmasse für ein gemeinsames Jugendprogramm mit dem SFB.

Am kommenden Samstag soll auf dem Berliner Alex ein Solidaritätskonzert für DT64 stattfinden, außerdem ist eine Demo geplant. In Mecklenburg wollen die DT64- AnhängerInnen vor dem Rostocker Rathaus Krach schlagen. Bettina Markmeyer