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Erstmals neue Zeugnisse im Ostteil

Berlin. Erstmals erhielten gestern die fast 190.000 Ostberliner Schüler ein Halbjahres-Zeugnis nach westlichem Muster. Damit bekommen alle Schüler der Hauptstadt auf der Grundlage des Schulgesetzes vom August 1991 wieder einheitliche »Giftblätter«. Das Zeugnis kennt jetzt sechs statt bisher fünf Notenstufen. Die sogenannten Kopfzensuren für Gesamtverhalten, Betragen, Ordnung, Fleiß und Mitarbeit entfallen. Eine Neuerung in der Gymnasialstufe sind ausformulierte Kurzbeurteilungen, die bis zum vergangenen Jahr nicht üblich waren. Die Lehrer sind dabei zu objektiver Einschätzung angehalten; zu DDR-Zeiten galten Sitzenbleiber als Makel für Lehrer und Schule, so daß ihre Zahl oftmals bewußt gering gehalten wurde. Auch Ostberliner Schüler sind nun mit einer »Fünf«, der in der DDR schlechtesten Note, nicht unbedingt versetzungsgefährdet: Ein Ausgleich mit guten Noten in anderen Fächern ist möglich.

Wegen des zu erwartenden Ärgers in manchen Familien haben Senat sowie bezirkliche Erziehungs- und Familienberatungsstellen »Zeugnistelefone« eingerichtet. Dort können Schüler und Eltern den Rat versierter Fachleute einholen. Schulsenator Jürgen Klemann (CDU) bat die Eltern, ihre Sprößlinge bei schlechten Noten nicht zu bestrafen, da Entmutigung weitere Schulleistungen »blockiere«. dpa/taz

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