: Unterm Strich
Wolfgang Hinze, Schauspieler am Münchner Residenztheater, erlitt am Samstag während der Gespenster-Aufführung einen Schwächeanfall. Die Aufführung, die am Donnerstag gerade erst Premiere hatte (siehe Kritik auf diesen Seiten), wurde abgesetzt, weitere Vorstellungen sollen nach Auskünften des „Resi“ nicht ausfallen.
Mit den Theatern in der ehemaligen Sowjetunion steht es nicht zum besten. Oleg Jefremow, Intendant des international renommierten Akademischen Künstlertheaters Moskau, weiß nicht, woher er das Geld für Februar nehmen soll. Laut Zeitungsmeldungen stehen rund ein Drittel aller Bühnen in der ehemaligen UdSSR vor der Schließung. Das Künstlertheater, an dem sämtliche Tschechow- Werke uraufgeführt wurden, steht allerdings noch relativ gut da, da sich sowohl die russische Regierung als auch die Moskauer Verwaltung für die Finanzierung des Theaters interessieren.
José Ferrer, Regisseur und Schauspieler, ist tot. Der Oscar-Preisträger starb am Sonntag 80jährig in Coral Gables in Florida. 1950 hatte er für die Rolle des Cyrano de Bergerac einen Oscar bekommen. Zu Weltruhm kam er Anfang der 50er Jahre in der Rolle des Malers Henri des Toulouse-Lautrec in dem John-Huston-Film Moulin Rouge; in diesen Jahren erhielt er außerdem den Pulitzer-Preis und wurde zum besten Schauspieler des Jahres 1953 gewählt. 1958 drehte er I Accuse, eine Neufassung des Falles Dreyfus, für den Ferrer hoch gelobt wurde.
Kunst, Rassismus und Skandal in der U-Bahn am Alexanderplatz. Der frisch eröffneten Ausstellung Hin und Her im U-Bahnhof Berlin-Alexanderplatz fehlt eine Fotomontage von Cornelia Schleime. Die Künstlerin hatte den authentischen Fall eines Schwarzen dargestellt, der (laut 'dpa‘) beim Schwarzfahren erwischt wurde und mit Kontrolleuren eine Schlägerei anfing. Die Vereinigte Verkehrsreklame der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die die Ausstellungsflächen kostenlos zur Verfügung stellt, zensierte. Zu sehen ist nur eine weiße Fläche.
Für alle Münchner und diejenigen, die Gaby Krone-Schmalzens (O-Ton Bine Christiansen) Kultur-Weltspiegel am Sonntag im Fernsehen gesehen haben, ist es nichts Neues: Rund 130 Arbeiten der Starfotografin Annie Leibovitz werden vom 31.Januar bis 22.März im Münchner Stadtmuseum ausgestellt. Die Frau mit dem „besonderen Blick“ hat, so die lobende Kritik, die Gabe, nicht das Foto, sondern die Personen ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken. Herausragende Beispiele sind nicht nur die Fotografien von Mick Jagger, sondern auch die Fotos der derzeit laufenden Werbekampagne von „american express“.
Entartete deutsche Bildhauerkunst“ ist im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen zu sehen. 86 Werke wurden ausgewählt, um die Entwicklung der Bildhauerei vor und nach der Verfemung durch die Nazis darzustellen. Unter anderem sind Werke von Wilhelm Lehmbruck, Käthe Kollwitz und Gerhard Marcks zu sehen. Die Ausstellung dauert bis zum 29. März.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen