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Bohl besorgt über GUS-Waffen

■ Gansel auch pessimistisch angesichts der mangelnden Sicherheit von AKWs

Hamburg (dpa) - Die Bundesregierung ist nach Worten von Kanzleramtsminister Friedrich Bohl (CDU) besorgt, daß die atomaren und chemischen Waffen auf dem Territorium der früheren Sowjetunion außer Kontrolle geraten könnten. Zwar hätten die verantwortlichen Politiker der UdSSR-Nachfolgestaaten, auf deren Territorium solche Waffen stationiert oder gelagert seien, wiederholt versichert, die politische Kontrolle und die Sicherheit der nuklearen Waffen seien gewährleistet, sagte Bohl der 'Welt am Sonntag‘. Dennoch müsse Deutschland gemeinsam mit den westlichen Verbündeten genau auf die Einhaltung dieser Zusicherung achten.

Bohl bestätigte, es gebe Informationen über eine mögliche Abwerbung von Atomwissenschaftlern von Staaten, die seit langem den Besitz von Nuklearwaffen anstrebten. Nach Einschätzung des außenpolitischen Sprechers der Bonner SPD-Fraktion, Norbert Gansel, wird Nuklearmaterial aus zivilen Atomkraftwerken in Osteuropa oder der ehemaligen Sowjetunion bereits illegal angeboten.

Gansel sagte in einem Interview, ihm lägen sichere Informationen darüber vor. Besonders Bulgarien stehe als Lieferant in dringendem Verdacht. „Zutiefst pessimistisch“ zeigte sich der SPD-Politiker angesichts der mangelnden Sicherheit von Atomkraftwerken in früheren Ostblockstaaten. Er befürchte, eine zweite Tschernobyl-Katastrophe sei nicht zu verhindern. Es gebe in der ehemaligen Sowjetunion 25 Atomkraftwerke, die sofort stillgelegt werden müßten.

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