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Stillegung der Deponie Schönberg gefordert

■ Unabhängige Experten sollen Gutachten prüfen

Schwerin (afp) — Der Bundestagsabgeordnete Klaus-Dieter Feige (Bündnis 90/Grüne) hat die Schließung der Deponie Schönberg bei Lübeck gefordert, bis endgültig geklärt ist, ob Giftstoffe aus der Deponie das Grundwasser belasten. Die Äußerung der Umweltministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Petra Uhlmann (CDU), die Deponie könne nicht geschlossen werden, weil die Einnahmen für die Sanierung der Alt-Deponie dringend gebraucht würden, bezeichnete Feige gestern als „absurd“.

Außerdem forderte Feige eine unabhängige Überprüfung sämtlicher Verträge und Gutachten, auf deren Grundlage seit 1979 Müll aus den alten Bundesländern in Schönberg abgelagert wurde.

Uhlmann hatte am Montag erklärt, derzeit sei keine Gefahr für das Grundwasser erkennbar. Zusätzliche Untersuchungen seien aber notwendig. Feige will besonders die Rolle von Uhlmanns Staatssekretär Peter-Uwe Conrad (CDU) geklärt wissen, der in den 80er Jahren im Kieler Landwirtschaftsministerium für die Genehmigung der Abfalltransporte aus dem Bundesland nach Schönberg zuständig war. Weil er nun auch im Schweriner Umweltministerium mit Schönberg befaßt ist, könne es dort keine unabhängige Prüfung geben, sagte Feige.

Der Landtagsabgeordnete Henning Klostermann (SPD) erklärte, die Gutachten aus DDR-Zeiten seien zweifelhaft. Sie seien häufig geschönt worden.

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