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Scheinbar objektiv und wissenschaftlich

■ betr.: "Freizeitakrobaten oder Schwerstarbeiter?", taz vom 20.2.92

betr.: »Freizeitakrobaten oder Schwerstarbeiter?« von Rainer Werner, taz vom 20.2.92

Herr Werner kommt — neben der ausführlichen Wiedergabe von Zynismen der Boulevardpresse — scheinbar objektiv und wissenschaftlich daher bis hin zur akribischen Aufrechnung von Ferienzeiten und Arbeitszeit der LehrerInnen. Dabei rechnet er den LehrerInnen einen Vorsprung von 52 Urlaubstagen vor dem öffentlichen Dienst aus. Von Sachkenntnis zeugt dies allerdings nicht: Zwölf Wochen Ferien entsprechen — wenn sie denn Urlaub wären — 60 Urlaubstagen. Als 40jähriger hätte ich im öffentlichen Dienst Anspruch auf 30 Tage, mein »Vorsprung« beträgt also die übrigen 30, nicht 52 »Urlaubstage«. Allerdings sind bei mir und den meisten Kollegen sämtliche Ferien —insbesondere die kurzen— durchzogen von Korrekturen, Abiturvorbereitung und allgemeiner Unterrichtsplanung.

(Das »Ober-« vor dem Studienrat gewährleistet eben noch nicht besonderen Einblick in die Materie oder wenigstens gewissenhafte Recherche.)

Herrn Reimers Anregung, individuelle Lehrerarbeitsräume in den Schulen einzurichten, würde mich davon befreien, jährlich 7.000 DM für meinen häuslichen Arbeitsplatz aufwenden zu müssen. Ob allerdings eine solche Maßnahme bei 35.000 LehrerInnen in Berlin —von den gigantischen Anfangsaufwendungen abgesehen— wohl wirklich nur die entsprechenden 250 Millionen DM jährlich kosten würde? Christian Holtzmann, Berlin 21

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