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Neuer Fall von Menschenschmuggel

Berlin (ap) — Etwa gleichzeitig mit dem Auffliegen eines versuchten Menschenschmuggels im niedersächsischen Soltau ist auch die Berliner Polizei einem offenbar international operierenden Ring von Schleusern auf die Spur gekommen. Wie die Ermittler am Montag mitteilten, entdeckten sie vergangene Woche in einem kleinen Lieferwagen mindestens 30 Libanesen, die von Beirut über Prag nach Deutschland transportiert worden waren.

Am Mittwoch wollte die Polizei einen Lieferwagen auf einem Parkplatz in der Nähe des Flughafens Schönefeld kontrollieren. Als sie sich dem Wagen näherten, sprangen mindestens 30 Menschen von der gerade sechs Quadratmeter großen Ladefläche und rannten davon. Elf Männer und sechs Frauen im Alter von 18 bis 26 Jahren wurden gestellt. Die Libanesen hatten sich am Montag voriger Woche auf dem Beiruter Flughafen getroffen und pro Person 2.500 Dollar für ein Flugticket nach Prag und ein Besuchervisum für die Tschechoslowakei gezahlt. Ihre Pässe mußten sie abgeben. Sie wurden zunächst in Prag untergebracht und dann eingepfercht auf einem fensterlosen Lastwagen an die tschechisch-deutsche Grenze gebracht. Nach einem Fußmarsch durch verschneite Hügel erreichten sie den zweiten Wagen, in dessen ebenfalls fensterlosem Laderaum sie dann nach Berlin transportiert wurden.

Offenbar sei dies nicht der einzige Transport gewesen, der in diesen Tagen durch Europa geschleust worden sei, hieß es weiter. Einer der festgenommenen Libanesen habe ausgesagt, er sei in der Tschechoslowakei zunächst auf einen anderen Wagen verfrachtet worden. Darauf hätten Männer und Frauen von den Philippinen gesessen, die nach Italien gebracht werden sollten.

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