Alles solar, oder was

■ Es wird viel geforscht, aber wenig verwirklicht

Wie eine Mischung aus Minikutsche und Mondauto sieht das Solarmobil im „Bremer Ingenieurbüro Solartransfer“ aus: Zwei Schülern der Waldorfschule Bremen hat das Büro beim Bau des Solarmobils geholfen.

Doch bei der Unterstützung von Schüler-Abschlußarbeiten wollen es die Ingenieure, die sich mit der Planung, Entwicklung und Installation von Solaranlagen befassen, nicht belassen: Architekten, Baubehörden und Bauunternehmer will das Büro für die vielfältigen Möglichkeiten der dezentralen und umweltfreundlichen Energieerzeugung gewinnen. Dazu veranstaltet „Solartransfer“ im Mai ein Symposium, Thema: Die Realisierung von Solarenergie-Projekten.

„Es wird zwar von staatlicher Seite viel Geld in die Erforschung von regenerativen Energiequellen, sprich Solar-, Wasser- und Windenergie gesteckt“, sagt „Solartransfer“-Geschäftsführer Siegfried E. Lessing, „für die praktische Umsetzung ist aber zuwenig Geld da.“ Bisher sind es zum größten Teil Privatleute, die in derartige Anlagen investieren.

„Fördermittel und Subventionen müssen an Energiesparauflagen gekoppelt werden“, das fordert Lessing. Und: „Bei Neu- und Umbau sollten Flächen für Solarkollektoren berücksichtigt werden, damit gegebenenfalls ein Nachrüsten möglich ist.“

Sowohl Solardächer für die Beheizung und die Stromerzeugung von Privathaushalten, als auch die Entwicklung von Solaruhren, Solartelefonen und sogar Solar- Bushaltestellen (zwecks Betriebes umweltfreundlicher Leuchtwerbung) gehören in den Aufgabenbereich der Firma — praktisch alles scheint mit Solarenergie betrieben werden zu können. Und es kostet nicht die Welt: Ein Solardach, das den Energiebedarf eines 6-Personen-Haushaltes decken kann, kostet ca. 27.000 Mark und hat, quasi wartungsfrei, eine Lebensdauer von 40 Jahren.

sa