: Mohammed in Dänemark: „Ein neuer Fall Rushdie“?
In Kopenhagen boykottieren 500 islamische Zeitungshändler den Verkauf eines dänischen Erotikmagazins, das in seiner jüngsten Ausgabe das Sexleben des Propheten Mohammed beschreibt. In dem Magazin 'Cupido‘ erschien ein sechsseitiger Artikel, in dem der türkische Autor Kemal Yamanlar, der schwedischer Staatsbürger ist, die Rolle der Sexualität im Islam und die Beziehungen Mohammeds zu seinen zahlreichen Frauen ausführlich beschreibt. „Das ist ein neuer Fall Rushdie“, empörte sich deshalb der pakistanische Kioskbesitzer Sehti Naveed. Der Artikel sei „erlogen, verleumderisch und blasphemisch“. Der Boykott gegen 'Cupido‘ solle unbegrenzt weitergehen, wenn die strittige Ausgabe nicht zurückgezogen werde. Asger Jepsen, Chef des Magazins, wies die Kritik zurück: „Wir haben auch in der Vergangenheit über Themen berichtet, die die Sexualität in anderen Kulturen betreffen.“ Außerdem sei die Geschichte in Schweden bereits erschienen, ohne daß dort Proteste losgebrochen wären. (Foto: W.Wiese)
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