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Das Modell Mafia

■ Achim Tackes „Mafia GmbH und Co KG“, N3, 21.30 Uhr

Dunkle Gestalten, die von Telefonzellen aus Schutzgeld erpressen, verschworene Gesellen, die Heiligenbilder verbrennen und dabei Gefolgsschaftsschwüre murmeln, verschmitzte Bosse mit der Aura geheimnisvoller Macht: Mafia, wie wir sie aus Filmen und aus Prozessen kennen. Mittlerweile hat nicht nur Italien mit der Erscheinung zu tun, sie breitet sich aus. Doch obwohl auch immer wieder Verbindungen nach Sizilien sichtbar werden, ist es längst nicht mehr die italo-amerikanische Mafia, die allseits wirkt und Wirtschaft wie Politik durchdringt. Achim Tacke zeigt in seinem — von taz-Veröffentlichungen ausgelösten und unter Mitarbeit von taz-Korrespondent Werner Raith gedrehten — Film Mafia Gmb H und Co KG, wie die konkrete Mafia auf ihrem Weg in die Internationalisierung ersetzbar wurde: Längst arbeiten nach dem Modell Mafia mafiaunabhängige oder von ihr kaum mehr beeinflußbare Dunkelmännerzirkel, skrupellose Multis und Banken. Sie verschieben Schmuggelware, operieren im Rauschgiftsektor, verkaufen illegal Waffen in Milliardenwert, korrumpieren Politik und Administration — und heuern auch mal Killer an, wenn Konkurrenz auszuschalten ist. taz

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