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Öffentlicher Neuanfang

■ Humboldt-Uni: Akademischer Senat empfiehlt öffentliche Erneuerungsdiskussion der Fachbereiche

Mitte. Die Neufassung der Fächer an der Humboldt-Universität soll in Zukunft öffentlich diskutiert werden. Das empfahl der Akademische Senat der HUB den »Struktur- und Berufungskommissionen«. Die erarbeiteten ihre Vorschläge zur Hochschullandschaft bislang meist in geschlossener Sitzung.

Nur bei Personalentscheidungen solle die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden, heißt es in dem Beschluß, den die »Zentrale Personal- und Strukturkommission« — ein von der HUB eingesetztes Gremium zur selbständigen Erneuerung — dem AS vorlegte. Auch die Uni-Leitung beschloß inzwischen eine Aufforderung zu öffentlichen Sitzungen.

Zu den Vorschlägen war es nach einer Kontroverse in der Struktur- und Berufungskommission für den Fachbereich Rehabilitationswissenschaften gekommen. Das Gremium hatte sich bei seiner letzten Sitzung die Strukturvorschläge einiger StudentInnen angehört und diese dann gleich wieder hinauskomplimentiert. Dagegen protestierte das Mitglied des Fachbereiches der Reha- Wissenschaften, Ada Sasse. Der Vorsitzende der Kommission, der Freiburger Professor Uwe Koch, verweigerte die öffentliche Sitzung. Strukturelle und personelle Fragen seien so eng verknüpft, daß dies nicht zulässig sei. Koch wies außerdem darauf hin, daß ihm der Wissenschaftssenat nicht-öffentliche Sitzungen empfohlen habe. Der zuständige Beamte erklärte, daß es den »Struktur- und Berufungskommissionen« (SBK) überlassen bleibe, wie sie tagen wollten. Der Dekan der Reha-Wissenschaften, Helfried Teichmann, hält eine kreative Atmophäre in der Kommission für wichtig. Dazu müsse man »laut denken« und »in Ruhe etwas wieder verwerfen können«, sagte Teichmann, selbst SBK-Mitglied.

Eine »studentische Arbeitsgruppe von HUB und FU« forderte die Gremien auf, »für eine strikte Öffentlichkeit aller Strukturberatungen zu kämpfen.« Am Dienstag wollen die Mitglieder des SBK im Fachbereichsrat der Rehabilitationswissenschaften ihre bisherigen Überlegungen kundtun. Sollte sich das Prinzip Öffentlichkeit durchsetzen, würden die Empfehlungen über Fächergrenzen, Standorte und Lehrstühle nicht nur der HUB transparenter werden. Dann könnten etwa im Fall der Reha- Wissenschaften auch die Angehörigen der FU an der Zukunft ihres Faches mitwirken. Das FU-Institut für »Sonder- und Heilpädadgogik« wird der HUB zugeschlagen, hat aber keinen SBK-Sitz. cif

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