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Die Hunderttagesschonzeit ist fast vorbei

■ Offener Brief des Vereins Grüner Weidedamm e. V., taz Bremen vom 26.2.92

Der Verein Grüner Weidedamm e. V. ist von der bisherigen, ökologisch völlig konturlosen Politik der Bremer Regierung — insbesondere von der Grünen Regierungspolitik — maßlos enttäuscht.

Wie in alter sozialdemokratischer Alleinherrschaftsmanier wird nicht nur über Wahlversprechen hinweggegangen — als wären sie nie gemacht worden — sondern der alte Stil treibt sogar neue Blüten. Wie anders sollen wir uns erklären, daß bisher vom neuen Grünen Umweltsenator keinerlei Impulse zum Erhalt des Kleingartenlandes am Weidedamm ausgehen, obwohl vor der Wahl vollmundig bei Bürgerschafts- und Beiratssitzungen versprochen wurde, alles für den Erhalt des Kleingartengebietes zu tun.

Es mutet merkwürdig an, wenn wir die Grünen daran erinnern müssen, daß sie Grüne, nämlich ökologische Politik machen sollen. Es mutet ebenso merkwürdig an, die Grünen an ihre Wahlaussagen erinnern zu müssen. Angesichts der Umweltzerstörung und Vergiftung, angesichts der existenziellen bedrohlichen ökologischen Krisen, gibt es zum Naturschutz keine Alternativen. Bremen braucht tatsächlich Bewegung und vor allem ökologische Impulse.

Das altbekannte Gegeneinanderausspielen der verschiedenen gesellschaftlichen Interessengruppen (Ökologie, Wirtschaft, Wohnen, Verkehr, Freizeit...) muß aufhören. Im Interesse des Allgemeinwohls, im Interesse der Lebensqualtität unserer Stadt müssen ökologische Lösungen entwickelt werden. Das fordern wir vor allem von Grüner Realpolitik. Ansonsten ist sie nutzlos.

Klaus Möhle

Verein Grüner Weidedamm

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