: Dämme aus Alu gegen hohes Wasser
■ Neue Hochwasserschutzanlagen im Hafenbereich
Der Deichring um Bremen ist wieder dicht. Nach nur dreijähriger Bauzeit ist das drei Millionenprojekt des Bremischen Deichverbandes am rechten Weserufer zum Schutz des Hafengebietes so gut wie abgeschlossen. „Es wurde auch höchste Zeit“, so Joachim Seitz, Vorstandsmitglied des Bremischen Deichverbandes.
„Seit die Sperrwerke an der Wümme 1979 in Betrieb genommen wurden, ist der Wasserspiegel hier um gut einen halben Meter gestiegen. Die Gefahren für die Bremer Bevölkerung im Falle einer Sturmflut wurden in den letzten Jahren bagatellisiert,“ erzählt Deichhauptmann Gerold Janssen, dessen Deichverband lange mit der Stadt über die Kosten für die Verbesserung der Deichanlage gerungen hatte. Schließlich einigte man sich darauf, daß die Hälfte der Kosten durch Bundes- und Landesmittel für Küstenschutz gedeckt wird. Den Rest teilten sich der Deichverband und das Hafenamt.
Wie sehen nun die neuen Deichanlagen aus? Es mußten verschiedene Lösungen für die sehr unterschiedlichen Bereiche des Hafens gefunden werden. Teilweise wurden einfach die bestehenden Hafenmauern durch Metallplatten auf die vorgeschriebene Höhe von sieben Metern über NN erhöht. Im Bereich des Hansakais am Holzhafen wurden Vorrichtungen geschaffen, an denen man im Falle eines extremen Hochwassers innerhalb kürzester Zeit einen Aluminiumdamm von Hand errichten kann. Die hierzu benötigten fünf Meter langen Alubalken sind an den kritischen Stellen des Hafengeländes in mobilen Garagen untergebracht. Sie müssen dann einfach wie lange Bauklötze in den entsprechenden Haltevorrichtungen übereinandergestapelt werden.
Schwierig war zu entscheiden, wo in den verwinkelten Hafenanlagen die Dämme gezogen werden sollen. So fand man schließlich die Lösung, teilweise Häuserecken und — mauern gut abgedichtet als Teil des Dammes zu benutzen. Und zwischendurch Betonmäuerchen als Wasserwehr. Diese neuen Betonmauern haben dabei einen Meter „Tiefgang“, um dem starken Wasserdruck bei exremem Hochwasser standhalten zu können.
Auch unterirdisch wurde einiges verändert. Kanaltrassen wurden gebaut und abgedichtet, die Anzahl der unterirdische Kreuzungen versucht zu verringern. Der Deichring um Bremen, so meint auch der Deichverband, sei jetzt optimal gesichert, die BremerInnen können auch bei Sturmflut beruhigt schlafen.
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