: Öffentlicher Dienst: Gewerkschaften sauer
Stuttgart (dpa) — Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft (DAG) will mit Warnstreiks auf das 3,5 Prozent- Angebot der öffentlichen Arbeitgeber reagieren. Der Sprecher der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), Rainer Hillgärtner sagte: „Die ÖTV hält nichts von Arbeitskampf-Rhetorik und Ankündigungs-Proklamationen, was kommt, wird man früh genug sehen.“ Aufschlüsse über das ÖTV-Vorgehen werden von einer Kundgebung an diesem Samstag in der Essener Gruga-Halle erwartet, auf der die ÖTV-Vorsitzende Monika Wulf-Matthies sprechen wird. Angesichts möglicher Streiks im öffentlichen Dienst hat die schleswig- holsteinische Finanzministerin Heide Simonis (SPD) die Gewerkschaften gemahnt, solche Aktionen dienten nicht ihren Interessen. Die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst werden am 19. und 20. März mit der vierten Runde fortgesetzt. Am 20. März tagt die große ÖTV- Tarifkommission in Stuttgart. Dann entscheide sich, ob es eine Lösung am Verhandlungstisch gibt, betonte der ÖTV-Sprecher. Die Arbeitgeber hatten am Donnerstag für die 2,3 Millionen Beschäftigten in Öffentlichen Dienst linear 3,5 Prozent rückwirkend von 1. Januar für 12 Monate sowie 75 Mark mehr Urlaubsgeld pro Jahr angeboten. Die ÖTV-Chefin sprach von einem „absolut unanehmbaren“ Angebot. Sie fordert 9,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt und eine Aufstockung des Urlaubsgeldes um 550 Mark.
In der achten Tarifrunde für die rund 95.000 Beschäftigten des Ruhrbergbaus haben die Verhandlungspartner gestern eine Einigung erzielt. Wie der Unternehmensverband Ruhrbergbau (UVR), die IGBE und die DAG berichteten, wurden rückwirkend zum 1. März Einkommenserhöhungen von 4,7 Prozent für zwölf Monate bei einer Einmalzahlung von 200 Mark für den Monat Februar vereinbart.
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