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Honecker droht erneut mit Selbstmord

Hamburg/Santiago (afp/taz) — Der frühere DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker hat nach einem Bericht des 'Stern‘ erneut mit Selbstmord gedroht, falls er nach Deutschland ausgeliefert werden sollte. Honecker habe sich eine Zyankali-Kapsel besorgt, die er ständig bei sich trage. Chiles Staatspräsident Patricio Aylwin will heute auf einer Pressekonferenz zu einer möglichen Auslieferung Honeckers Stellung nehmen. Eine für Montag angesetzte Krisensitzung, auf der Aylwin mit seinen Koalitionspartnern über den Fall Honecker beraten wollte, war abgesetzt worden. Enrique Correa, der Generalsekretär der Regierung Aylwin, sagte, es müsse ein „rationaler und juristisch abgesicherter Ausweg“ gefunden werden. Deutschland, Rußland und Chile sollten an der Lösung beteiligt seien. Für realistisch hält man in Chile zwei Möglichkeiten. Zum einen könnte Honecker von Moskau nach Chile ausreisen und anschließend von der chilenischen Justiz an Deutschland ausgeliefert werden. Die andere Möglichkeit wäre, den Fall Honecker vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu bringen.

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