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Die Angst vorm Köter bleibt

■ Hamburgs Kampfhund-Verordnung greift nicht

Hamburg (dpa) — Die seit Sommer 1991 geltende Kampfhund- Verordnung in Hamburg läuft offenbar ins Leere. Bei den Bezirksämtern wurden bislang nur 120 Kampfhunde gemeldet, obwohl Experten von einer viel höheren Zahl dieser Tiere in der Hansestadt ausgehen.

Vor allem Kampfhund-Halter aus dem Zuhälter-Milieu, gegen die sich die Verordnung eigentlich richtet, haben sich bislang kaum registrieren lassen, heißt es. Als erstes Bundesland hatte Hamburg nach blutigen Zwischenfällen mit Kampfhunden die Verordnung erlassen. Danach muß jeder Halter eines Kampfhundes, der sein Tier nicht meldet, mit einem Bußgeld bis zu 10.000 Mark rechnen. Wer wegen vorsätzlicher Tötungsdelikte, Körperverletzung, Zuhälterei, Raub oder Widerstands gegen die Staatsgewalt verurteilt worden ist, darf weder einen Kampfhund züchten noch halten.

Wie viele Kampfhunde es in Hamburg gibt, ist nicht bekannt. Der Tierschutzverband schätzt die Zahl auf über 500. Die Bezirksämter sehen keine Möglichkeit, zu kontrollieren, ob jemand seinen Kampfhund anmeldet oder nicht. „Wir erfahren erst von dem Hund, wenn sich Nachbarn beschweren oder es zu einer Anzeige kommt“, sagt Uwe Arnold, Oberamtsrat im Bezirksamt Wandsbek.

(Foto: Peter Frischmuth)

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