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Achtung! Siemens-Uran wieder auf Reisen!

München/Karlstein (dpa) — Das bayerische Umweltministerium hat das am 20. Februar über die Brennelementefabrik Karlstein bei Aschaffenburg verhängte Transportverbot für Kernbrennstoffe „vorläufig“ aufgehoben. Die Firma Siemens als Betreiberin habe die Auflagen erfüllt, die das Ministerium nach dem illegalen Transfer von mehr als zwei Zentner Uran aus dem Siemens- Zweigwerk nach Lingen verlangt hatte, teilte ein Sprecher in München mit. Endgültig solle das Transportverbot aufgehoben werden, wenn Siemens sämtliche angemahnten personellen, technischen und organisatorischen Voraussetzungen erfülle. Dazu gehöre, daß bis Ende März die Verantwortung für Strahlenschutz und kerntechnische Sicherheit „auf eine Person konzentriert“ werde.

Am 18. Februar waren in einem als leer deklarierten Transportbehälter aus Karlstein 50 fabrikneue Uran- Brennstäbe mit einem Gewicht von 109 Kilo nach Lingen/Ems gebracht und erst dort bei einer Eingangskontrolle entdeckt worden. Die Firma Siemens hatte Anfang März sieben für den Vorfall verantwortliche Mitarbeiter von ihren Aufgaben im Kontrollbereich entbunden.

Für die vorläufige Aufhebung des Transportverbots hatte das Ministerium verlangt, daß Karlstein erstmals einen eigenen Betriebsleiter erhält, der die fachliche Verantwortung für kerntechnische Sicherheit und Strahlenschutz tragen soll. Außerdem müssen im Werk künftig täglich sogenannte Kernmaterialbilanzen erstellt werden, um jederzeit eine lückenlose Kontrolle des atomaren Materials zu gewährleisten.

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