piwik no script img

Greenpeace ante portas

■ Staatskanzlei in Hannover stundenlang blockiert

Nachdem Greenpeace gestern die Staatskanzlei Staatskanzlei hat blockiert hatte, erklärte sich Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) zu einem öffentlichen Gespräch bereit. Die rund 25 DemonstrantInnen hatten am Morgen die Eingänge zur Staatskanzlei blockiert. Sie ketteten sich mit Handschellen an eine 4,5 Meter lange Stahlröhre, um gegen Probebohrungen und den geplanten Bau einer Erdgaspipeline durch den Nationalpark Wattenmeer zu protestieren. Nach Schröders Gesprächsangebot für den Freitag vormittag brach Greenpeace die Demonstration am Mittag ab.

Ziel der Aktion sei es, den Widerruf der Bohrgenehmigungen im Watt durch Schröder zu erreichen, erklärte Greenpeace-Sprecher Carsten Redlich. Mit einem gedeckten Frühstückstisch vor der Staatskanzlei wollte Greenpeace Schröder zu einem öffentlichen Gespräch darüber motivieren. „Die Ankündigungen Niedersachsens auf den Nordsee-Anrainer-und Wattenmeerkonferenzen müssen nun endlich umgesetzt werden“, forderte Redlich vor einem großen Portrait Schröders. Darunter war zu lesen: „Ich, Schröder, habe entschieden, das Wattenmeer wird zum Industriegebiet.“ Nun solle der Ministerpräsident seine Haltung zur Industrialisierung des Wattenmeers eindeutig darlegen und „Farbe bekennen“, meinte Redlich: „Den Worten müssen Taten folgen.“

Schröder könne wegen eines „wichtigen Termins in Osnabrück“ nicht selbst kommen, teilte Innenstaatssekretär Claus- Henning Schapper gegen 8.30 Uhr den Demonstranten mit. Diese lehnten ein kurzfristiges Gesprächsangebot in der Wohnung des Ministerpräsidenten mit den Worten ab: „Wir bleiben. Schröder soll hier frühstücken, wir haben alles da.“ Die GreenpeacerInnen ließen nicht locker, bis Schröder dem Gespräch schließlich zustimmte. Eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs werde es nicht geben. dpa

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen