■ WAS TUN NACH DEM ATOMUNFALL IM RUSSISCHEN SOSNOVY BOR?: AKW aus, Licht an: Ausstieg ist machbar
Berlin (taz) — Kaum hat sich die radioaktive Wolke über dem russischen Unfallreaktor Sosnovy Bor verzogen, soll sie auch schon für neue Atomaufträge herhalten. Die Industrie predigt: Helfen könne den russischen Brüdern und Schwestern nur die Nachrüstung ihrer Schrottreaktoren. Erwünschter Nebeneffekt wären endlich wieder volle Auftragsbücher. Ganz anders Michael Sailer vom renommierten Darmstädter Ökoinstitut. Der Reaktorsicherheitsexperte fordert: Sofort abschalten! Deswegen müsse im Osten nicht eine Glühlampe ausgehen. Die vier Meiler von Sosnovy Bor könnten in zwei Jahren komplett ersetzt werden, so Sailer im taz-Interview. Wer Geld in die Nachrüstung stecke, statt in die Umgestaltung des Energiesystems, „ist mitschuldig am nächsten Reaktorunfall in der Region“. Vordringlich sei ein sofortiges Energiesparprogramm. Auf 14 Milliarden Mark veranschlagte Siemens-Vorstand Adolf Hüttl die Kosten für eine AKW-Nachrüstung. Wer's bezahlen soll, weiß die Industrie auch schon: Das Milliardenopfer sei immerhin geringer als die jährlichen Subventionen für die deutsche Landwirtschaft. SEITEN 3 UND 12
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