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Knaststrafen für Brandstiftung im Asylbewerberheim

Kempten (dpa) — Zu mehrjährigen Freiheitsstrafen hat das Landgericht Kempten am Donnerstag drei Jugendliche wegen schwerer Brandstiftung in einem Asylbewerberheim und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Ein 24jähriger erhielt fünf Jahre, ein 17- und ein 18jähriger jeweils dreieinhalb Jahre Jugendstrafe. Die drei hatten im Oktober vergangenen Jahres Feuer im Asylbewerberheim von Immenstadt im Landkreis Oberallgäu gelegt. Bei dem Anschlag wurden vier Asylbewerber verletzt. Das Verfahren wurde unter Ausschluß der Öffentlichkeit geführt. Die Öffentlichkeit sei bei dem Verfahren ausgeschlossen worden, so der Vorsitzende Richter, damit sich die Angeklagten nicht im Mittelpunkt des Interesses fühlten und sie andererseits keinen Repressalien ausgesetzt seien. Nach der Tat war es in Immenstadt zu spontanen Kundgebungen gegen Ausländerfeindlichkeit gekommen. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß die drei mit der rechtsradikalen Szene sympathisierenden Angeklagten mehrfach nachts in das von insgesamt fünf Personen bewohnte Heim eingedrungen waren. Die jungen Männer randalierten, riefen ausländerfeindliche Parolen und richteten Verwüstungen an. Als die drei ein letztes Mal in die Unterkunft zurückkehrten, wurden ein Abfallhaufen und ein Bettlaken samt Matratze angezündet. Durch das Feuer wurden vier der fünf Bewohner verletzt. Die Polizei nahm das Skinhead-Trio wenig später fest.

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