: Aufwachsen in Angst
■ Detroits Kinder leben mit der alltäglichen Gewalt
Detroit (ap) — Ein Drogengeschäft ging schief — und der gerade sieben Monate alte Clyde Jackson mußte dies mit seinem Leben bezahlen: Ein Dealer benutzte ihn im Kugelhagel als Schutzschild. Allein in der vergangenen Woche wurden in Detroit sechs Kinder getötet.
„Wie viele müssen noch sterben, bevor wir erkennen, daß etwas getan werden muß?“, fragt Clementine Barfield, Gründerin der Elterninitiative „Rettet unsere Söhne und Töchter“. „Kinder werden behandelt, als ob ihr Leben nicht zählt, als ob sich niemand für sie interessiert“, sagt Frau Barfield. Sie verweist auf eine Umfrage an Detroiter Oberschulen, wonach dort jeder Schüler jemanden kennt, der umgebracht wurde. An Grundschulen haben immerhin schon 80 Prozent der Kinder diese Erfahrung gemacht. „Sie sehen Gewalt, sie leben mit Gewalt. Sie wachsen in Angst auf.“ Das bislang letzte Opfer war der dreijährige Donald Goines, er saß in einem mit drei Personen besetzten Auto, das von Killern zerschossen wurde. Am Mittwoch starben drei Kinder im Alter von zwei, drei und vier Jahren in ihrer Wohnung. Unbekannte hatten einen Brandsatz in das Gebäude geworfen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen