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Notgroschen für freie Kulturgruppen

■ Helga Trüpel verplant 1,5 Millionen Mark aus ihrem Projektetopf

Insgesamt 1,5 Millionen Mark stehen jetzt jährlich für einige Initiativen zur Verfügung, denen sonst nach den ABM-Streichungen nur noch das Ableben bliebe. Kultursenatorin Helga Trüpel hat das Geld in sogenannte „Einheiten“ zu je 75.000 Mark aufgeteilt. Davon sollen die Stadtteilkulturläden je zwei Einheiten kriegen; für den Schlachthof sind fünf, für das Lagerhaus drei, für das Frauenkulturhaus zwei Einheiten bereitgestellt. Dacapo, BBK, Gedok, DAB und etliche weitere Projekte sind ebenfalls berücksichtigt.

In jedem Fall handelt es sich nur um einen Bruchteil des Geldes, welches vorher als ABM-Finanzierung geflossen war. Aber erstmals können die Gruppen mit diesen Beträgen für drei bis fünf Jahre kalkulieren.

Bevor die Notgroschen gezückt werden müssen, sollen sich die Projekte möglichst lange mit Drei-Jahres-ABM und „Stammkräfte“-Personal über Wasser halten. Jede Einheit, die nicht benötigt wird, kommt auf die hohe Kante. Bis 1994, wenn's richtig knapp wird, hofft Helga Trüpel derart die 40 Einheiten angespart zu haben, die dann bitter nötig sein werden. Nach 1994 hülfe nur noch eine Absicherung dieser Projekte über den regulären Haushalt.

Alle nicht berücksichtigten Projekte, deren ABM aber ebenfalls auslaufen, haben mit keinem Pfennig zu rechnen. Auch über die 17 Akademiker-ABM, die die Kulturbehörde (nach ehemals 200) noch zu vergeben hat, ist weitgehend entschieden: Sechs davon gehen beispielsweise an Kulturwerkstätten, eine erhält die Bildhauerwerkstatt der JVA Oslebshausen. schak

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