: Berliner Wirtschaft wächst zusammen
Berlin. Die Wirtschaftsentwicklung innerhalb Berlins driftet nicht weiter auseinander, obwohl der tiefgreifende Strukturbruch im Ostteil der Stadt noch nicht bewältigt ist. Das sagte der Hauptgeschäftsführer der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), Thomas Hertz, gestern kurz vor der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichtes in Berlin. Während im Westteil 1991 »überdurchschnittliche Zuwachsraten« verbucht werden konnten, sei im Ostteil im zweiten Halbjahr 1991 »ein erster Wachstumsprozeß« in Gang gekommen.
Im Jahresdurchschnitt stieg das Bruttoinlandsprodukt in Berlin real um 5,5 Prozent. Die Beschäftigtenzahl im Westteil erhöhte sich um 46.500 auf über eine Million. Im Ostteil sei nach vorläufigen Schätzungen sowohl die Beschäftigtenzahl als auch die reale wirtschaftliche Leistung erneut um je 20 Prozent gesunken. Das Gesamtberliner Inlandsprodukt setzte die IHK nach einer Mischung aus gesicherter Datenbasis für den Westteil und Schätzungen für den Ostteil auf 114 Milliarden Mark für das vergangene Jahr fest.
Der Anteil der Wirtschaft in den östlichen Bezirken liege bei rund 13 Prozent. Das Szenario ergebe rechnerisch ein reales Wachstum des Gesamtberliner Inlandproduktes um 1,5 Prozent.
Hertz kritisierte, daß die Regierung in Bonn und das Parlament noch nicht an die Spree gekommen seien. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen