: Standort-Schwäche gibt es nicht
München (dpa/taz) — Eine Schwäche des Standorts Deutschland, welche die Industrie in den vergangenen Monaten beklagt hat, gibt es nach Ansicht des Münchner Ifo-Instituts gar nicht. Die steigende Differenz zwischen deutschen Direktinvestitionen im Ausland und ausländischen in Westdeutschland kann nach Ansicht der Wirtschaftsforscher nicht als Zeichen einer Schwäche des deutschen Produktionsstandortes interpretiert werden. Vielmehr habe die westdeutsche Industrie ihre Wettbewerbsposition durch Übernahme ausländischer Unternehmen ausgebaut, heißt es in der jüngsten Analyse. Die ausländischen Direktinvestitionen in Westdeutschland sei in den vergangenen fünf Jahren mit einer Rate von 2,7 Prozent gewachsen.
Französische, britische oder italienische Unternehmen hätten im Rahmen ihrer Vorbereitungen auf den europäischen Binnenmarkt „sicher gern mehr deutsche Unternehmen übernommen, waren aber hierzu oft nicht in der Lage“.
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