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Gewisseenhafter Postenschacher

Hamburg (dpa/taz) — Immerhin fiel dem CDU-Chef im niedersächsischen Landtag eine bürgernahe Begründung für den wählerfernen Postenschacher im Landkreis Hannover ein. „An die Spitze dieser Riesenverwaltung“, so Jürgen Gansäuer gegenüber dem NDR-Magazin Panorama, müßten „fachkompetente Leute“ gestellt werden. Die Hamburger Fernsehmacher haben einen ekligen Parteiendeal um Wahlbeamtenstellen aufgespürt, der über das Jahr 2.000 hinausreichen sollte und auch noch schriftlich festgehalten worden ist. So wurde vor zwei Jahren vereinbart, die wichtigsten Posten im Landkreis Hannover unter sich aufzuteilen — ohne Rücksicht auf das Wählervotum bei künftigen Kommunalwahlen.

Vor der anstehenden Wiederwahl des Oberkreisdirektors Herbert Droste (SPD) im Jahr 1990 hätten, wie Panorama gestern abend berichtete, SPD, CDU und FDP ausgehandelt, daß Droste „einen Antrag auf Versetzung in den Vorruhestand zum frühestmöglichen Zeitpunkt (...) stellen wird; das wäre zur Zeit mit 62 Jahren zum 31.05. 1996“. Im Gegenzug habe die CDU das Vorschlagsrecht für den Kreisdirektor erhalten. Dieser solle 1996 dann zum Oberkreisdirektor aufrücken. Der dann zu wählende Kreisdirektor käme wiederum von der SPD. Die FDP könne auf Dauer zwei der zwölf Dezernenten stellen.

Die Beteiligten Kommunal- und Landespolitiker aller drei Parteien können auf NDR-Nachfrage an den Absprachen auch nachträglich nichts Unrechtes sehen.

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