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„Charly“ in Monte Carlo

■ Carl-Uwe Steeb schlägt den frühjahrsmüden Pete Sampras

Monte Carlo (dpa) — Nachdenkliches Schweigen, dann eine verlegene Antwort: „Vor rund sechs Monaten hab' ich in Moskau den Novacek besiegt. Der war damals noch unter den Top ten. Und letztes Jahr hab' ich hier in Monte Carlo gegen den Ivanisevic gewonnen“, sagte Carl-Uwe Steeb auf die Frage, wann er zuletzt gegen einen Tennisprofi vom Kaliber des Amerikaners Pete Sampras erfolgreich war.

So war für den ehrgeizigen Schwaben der überlegene 6:3, 6:4-Sieg über den Weltranglisten- Vierten aus Kalifornien, durch den er ins Achtelfinale von Monte Carlo einzog, „schon ein ganz besonderes Erlebnis“. Eines freilich, für den der Sieger wie der Verlierer plausible Erklärungen fanden. Sampras, der sich nach seinem erfolgreichen Sandplatzdebüt in der vergangenen Woche mit der Halbfinal-Teilnahme in Nizza weitaus mehr erhofft hatte, meinte: „Bei mir ist heute überhaupt nichts gelaufen.“ Und Charly Steeb sei „ein guter, solider Spieler, der schon ein paar Jahre Sandplatzerfahrung hat und in sehr guter Verfassung ist“.

Desgleichen hat auch „Charly“ Steeb festgestellt. „Ich merke, die ganze Sache wird konstanter“, sagte der auf Weltranglisten-Platz 40 geführte Davis-Cup-Spieler. „Solche Spiele geben einem ungemein viel Selbstvertrauen.“ Auch TV-Kommentator und Ex-Coach Günther Bosch fühlte sich zur Analyse bemüßigt: „Steeb ist wieder so lauffreudig wie in seinen besten Tagen, schlägt die Vorhand so sicher wie damals, hat sich mit der Rückhand verbessert und gewaltige Fortschritte beim Aufschlag gemacht.“ Kurzum: „Er ist wieder auf dem besten Weg nach oben.“

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