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Proteste zum Kinderfest

■ Kurdische Kinder demonstrierten gegen Völkermord

Etwa fünfzig kurdische Kinder demonstrierten gestern vormittag vor der Bürgerschaft gegen den Völkermord der türkischen Regierung an den Kurden. Anlaß: Der Jahrestag der Staatsgründung zu dem die türkische Regierung gestern ein großes Kinderfest veranstaltete, auf dem Ministerpräsident Demirel vor Kindern aus 29 Ländern verkündete: „Ohne einen Unterschied zwischen Sprache, Religion, Farbe, ethnischer Zugehörigkeit und Nationalität zu machen, lieben wir alle Kinder dieser Welt.“

„Ein Hohn! „ findet der 13jährige Mehmet, „vor drei Tagen haben sie noch kurdische Kinder ermordet!“ Auch die 12jährige Ehna sagt: „Wir wollen, daß die Kinder leben.“ Von ihren Eltern mit Plakaten wie „Boykottiert den Tourismus in die Türkei“ und „Freiheit für Kurdistan“ ausgerüstet, skandierten die Kids „Hoch die internationale Solidarität“ und forderten Einlaß in die Bürgerschaft — die war allerdings leer.

Am Freitag veranstalten Die Grünen eine Podiumsdiskussion zum Thema „Demokratisierung in der Türkei — Eine Chance zur Lösung der Kurdenfrage?“. Nach einem Augenzeugenbericht des Grünen Uwe Helmke, der zuletzt im März in Türkisch- Kurdistan war, werden sich Prof. Dr. Ronald Mönch, Direktor der Hochschule, und der türkische Honorarkonsul Karl W. Grabbe, ein Kritiker der kurdischen Befreiungsbewegung, darüber auseinandersetzen, welche Wege es zu einem menschenwürdigen, selbstbestimmten Leben der Kurden geben kann. taz/Foto: Jörg Oberheide

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