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Vulkans Firmen rücken zusammen

■ Systemtechnik-Nord wird neue Gesellschaft — Atlas-Elektronik inbegriffen

Große Umstrukturierungen bei Familie Vulkan: Die unter der Holding Systemtechnik-Nord zusammengefaßten Gesellschaften Marine- und Sondertechnik Gesellschaft (MSG), Bremen, und Deutsche Marine-Technik (DMT), Hamburg, werden Anfang Mai zu einer neuen Gesellschaft „Systemtechnik-Nord“ zusammengefaßt. Die STN soll dann zusammen mit der Vulkan- eigenen Atlas-Elektronik (AE) zusammenarbeiten. Das erfuhren die Mitarbeiter der beiden Firmen MSG und DMT gestern auf einer Betriebsversammlung der STN im Bremer Astoria. Die Eintragung ins Handelsregister soll Anfang Mai erfolgen. Wie die Zusammenarbeit von STN und AE im Unternehmensverbund des Vulkan institutionalisiert wird, ist noch unklar. Derzeit wird über eine gemeinsame Holding nachgedacht, eine Entscheidung fällt aber erst Anfang Juni im Aufsichtsrat des Vulkan.

Nach Angaben der Geschäftsführung der STN hat die Holding im Jahr 1991 900 Millionen Mark Umsatz gemacht und einen Auftragvorlauf von 2,3 Milliarden Mark, die die Produktionskapazitäten der Firmen noch etwa zwei Jahre lang auslasten werden. Zwischen 20 und 30 Prozent der Aufträge der neuen Gesellschaft liegen im zivilen Bereich, der Rest ist Rüstungsproduktion. Bei Atlas Elektronik ist das Verhältnis zwischen ziviler und militärischer Produktion etwa ausgeglichen.

Über die künftige Zusammenarbeit zwischen der zu gründenden Gesellschaft STN und Atlas äußerte sich der vorsitzende Geschäftsführer der Atlas-Elektronik, Karl Friedrich Triebold, vor den etwa 1.500 Betriebsangehörigen der STN fast euphorisch. „Es ist die Geburt eines neuen Unternehmens, das kooperativ nach wirtschaftlichen Maßstäben ein wirtschaftliches Optimum erbringen wird“, sagte der Atlas-Chef, der auch maßgeblich die Interessen der neuen Unternehmenspartner im Aufsichtsrat des Bremer Vulkan vertreten wird. Welche Rationalisierungen innerhalb der beiden Schwesterunternehmen vorgenommen werden, blieb gestern unklar. Triebold berief sich gestern noch auf einen Prüfauftrag des Bremer Senats, nach dem Standort- und Arbeitsplatzfragen erst im Jahr 1995 endgültig geklärt werden müßten. Den Arbeitsplatzgarantien, die der vorsitzende Geschäftsführer der MSG, Hans Hoffmann, den Betriebsangehörigen gegeben hatte, konnte sich Triebold nicht anschließen. Bei STN und AE arbeiten zusammen etwa 6.700 Mitarbeiter, davon etwa 1.500 in Hamburg bei DMT. Alles in allem biete die bevorstehnde Zusammenarbeit alle Vorteile von Synergie. Die Produktion ziviler Güter liege im Interesse der Unternehmen, erklärte Triebold zum Thema Rüstungskonversion, und schränkte dann ein: „Solange unsere Auftraggeber diese Produkte wollen, werden wir sie auch entwickeln und produzieren. Ein Ausstieg aus der Entwicklung bedeutet eine weitere Abhängigkeit vom Ausland.“

Die Vertreter von IG Metall und DAG begrüßten den neuen Zusammenschluß. Markus Daschner

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