: Heute Streik im Krankenhaus
■ Gestern schon über 3.000 im Ausstand / Auch die Eisenbahner greifen ein
Neues Ziel im Streik der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) sind heute Bremer Krankenhäuser. Betroffen sind vor allem die Wirtschafts- und Verwaltungseinrichtungen. In der St. Jürgen- Klinik, in den Zentralkrankenhäusern Nord und Ost sowie Links der Weser treten die Bediensteten aus den Bereichen Wäscherei, Transport, Küche und Reinigung bestreikt. Die Patienten werden aber weiterhin mit Essen versorgt: Nach einer internen Übereinkunft zwischen den Streikleitungen vor Ort und den Direktorien wird das Essen von außerhalb besorgt und per Notdienst in den Küchen verteilt. Die Diätküchen arbeiten weiter. „Patienten werden selbstverständlich nicht gefährdet“, erklärte ein ÖTV-Vertreter.
Auch im Arbeitsamt soll heute in verschiedenen Abteilungen die Arbeit niedergelegt werden. Damit erreicht der Arbeitskampf um höhere Löhne im öffentlichen Dienst einen neuen Höhepunkt. Gestern hatten bereits knapp 3.000 Angestellte im öffentlichen Dienst ihre Arbeit niedergelegt.
Während im Hafenamt gestern ab 13.00 Uhr wieder gearbeitet wurde und die Schleuse zum Industriehafen in Betrieb ging, blieb die Mülldeponie weiter geschlossen, die Müllwerker leerten die Tonnen nicht. Neu im Streik: Gartenbauamt und Straßembauarbeiter des öffentlichen Dienstes. Das Statistische Landes- und das Kataster- und Vermesssungsamt blieben gestern ebenfalls noch geschlossen.
Auch die Deutsche Postgewerkschaft hat ihre Streiks verschärft. 128 Mitarbeiter des Fernmeldezeugamtes traten in den Ausstand. Damit sind die Fernmeldeämter ohne Materialnachschub. Außerdem blieben durch den Streik im Postamt 5 gestern etwa 770.000 Briefsendungen liegen. Die letzten Spät- und Nachtschichten sind wieder ausgefallen, so daß die Briefkästen in Bremen weiter leer bleiben.
Die Gewerkschaft der Eisenbahner (GdE) blockierte das Betriebswagenwerk 1, den Güterbahnhof Hauptbahnhof und das Rangierdepot Gröpelingen. Zahlreiche Güterzüge wurden mit Verspätung abgefertigt, 35 Güterzüge wurden „kaputt gemacht“ (GdE-Sprecher Gollkowski). Im Personenverkehr gab es keine Beeinträchtigungen.
Der Streik bei der KfZ-Zulassungsstelle des Stadtamtes ist dagegen unterbrochen worden. Jetzt wird für heute mit erheblichem Punblikumsandrang und extremen Wartezeiten gerechnet.
Auch drei Bremer Schulen wurden gestern bestreikt. Die GEW kündigte an, daß in der kommenden Woche mit einer Ausdehnung der Streiks zu rechnen sei.
mad
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