: Lambsdorff bleibt noch FDP-Chef CSU in Treue fest zur Koalition
Bonn/München (ap/afp) — Der FDP-Bundesvorsitzende Otto Graf Lambsdorff bleibt wie vorgesehen bis Juni nächsten Jahres im Amt. Lambsdorff sagte am Montag nach einer Sitzung des FDP-Bundesvorstandes in Königswinter, im Vorstand sei es überwiegende Meinung gewesen, daß es jetzt keine weitere Personaldiskussion und dadurch eine Destabilisierung der Partei geben dürfe.
Lambsdorff deutete aber an, daß die Meinung nicht einheitlich gewesen sei. Er habe den Vorstandsmitgliedern aber gesagt, daß es nur zwei Möglichkeiten gebe.
Für die CSU stellt sich nach den Worten von Parteichef Theo Waigel die Frage eines möglichen Ausscheidens aus der Bonner Regierungskoalition derzeit nicht. Jedermann müsse wissen, daß dann eine große Koalition gebildet würde, sagte Waigel am Montag. Eine große Koalition aber könne die anstehenden Probleme nicht leichter lösen. Außerdem habe der CDU und CSU ein Regierungsbündnis mit der SPD noch nie genutzt. Zudem böte eine große Koaliton „geradezu die Chance für die Radikalen links und rechts aufzublühen“. Als spätesten Termin für die Lösung der Sachfragen Asylrecht, Verbrechensbekämpfung, Pflegeversicherung und Staatsfinanzen nannte Waigel nach einer Vorstandssitzung seiner Partei erneut die Sommerpause. Eine länger andauernde Diskussion werde zu „echten Existenzproblemen für diese Koalition führen“, sagte Waigel. Die CSU werde dann „nüchtern Bilanz“ ziehen und gegebenenfalls neu über mögliche Konsequenzen beraten.
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