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Höchster Ausländeranteil

■ Lichtenberg besteht zu einem Drittel aus Grünflächen

Lichtenberg gehört mit rund 170.000 Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Ostberliner Bezirken und ist nach Köpenick der größte Industriestandort der Stadt. Mit 7.300 ausländischen Mitbürgern hat Lichtenberg den höchsten Ausländeranteil unter den elf neuen Bezirken. Auch wenn es nicht so erscheint, besteht der Stadtteil zu einem Drittel aus Grünflächen.

Der Bezirk wurde 1288 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1920 wurden ihm die Gemeinden Biesdorf, Marzahn, Friedrichsfelde, Kaulsdorf, Mahlsdorf, das Gut Hellersdorf und das Gutsvorwerk Karlshorst zugeschlagen. In den achtziger Jahren, als die Neubaubezirke Marzahn und Hellersdorf abgetrennt wurden, schrumpfte der Stadtteil wieder.

In Lichtenberg befindet sich der große Zentralfriedhof mit der »Gedenkstätte der Sozialisten« aus rotem Granit, mit Mahntafeln für Rosa Luxemburg, Ernst Thälmann, Wilhelm Pieck, Otto Grothewohl, Walter Ulbricht und anderen. Die größte Attraktion des Bezirks ist der Tierpark und das dazugehörende Schloß Friedrichsfelde. Ein Geheimtip für Freunde des Pferdesports, die für proletarisches Milieu etwas übrighaben, ist die Trabrennbahn Karlshorst, wo jeden Dienstagabend und Samstagnachmittag Rennen stattfinden. In Karlshorst sind auch die GUS- Streitkräfte stationiert, von den 642 genutzten Wohnungen stehen seit geraumer Zeit 240 leer. Aus Protest besetzten unlängst Bezirkspolitker die Wohnungen symbolisch, um die für die Weitergabe zuständigen Bonner Ministerien wachzurütteln. In einer Villa in der Rheinsteinstraße in Karlshorst, wo die deutsche Wehrmacht am 8. Mai 1945 die Kapitulation unterzeichnete, befindet sich heute »das Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg 1941 bis 45«. Bei den Wahlen am 6. Mai 1990 wurden die 110 Sitze der Lichtenberger BVV wie folgt verteilt: PDS 39, SPD 35, CDU 18, Bündnis 90 10, Grüne 5, FDP 3. plu

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