piwik no script img

„Großes Nachdenken“ bei der ÖTV

München/Stuttgart (ap) — Bei der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr hat gestern das „große Nachdenken“ begonnen. Nachdem der Tarifkompromiß von 5,4 Prozent und Einmalzahlungen bei der zweiten Urabstimmung mit nur 44,1 statt der erforderlichen 50 Prozent Jastimmen befürwortet und damit abgelehnt worden war, haben in München bundesweit Diskussionen mit der Basis begonnen. Diese würden zunächst vor allem auf Kreisverwaltungsebene geführt. Ein ÖTV-Sprecher sagte, es müßten nun die Ursachen dafür gefunden werden, warum viel zuwenig abstimmende ÖTV-Mitglieder den von der Führung empfohlenen Kompromiß und damit das Ende des Streiks gebilligt hätten. Vor allem Gewerkschaftsmitglieder im Nahverkehr und bei der Müllabfuhr, die sich in besonders großer Zahl gegen die neuen Regelungen des Kompromisses aussprachen, sollten in die Diskussionen einbezogen werden. Im Lauf der nächsten Woche, so sagte der Sprecher weiter, sollten die eingehenden Gespräche im Rahmen von Diskussionsveranstaltungen mit „Ursachenforschung“ fortgesetzt werden. „Die Diskussionen werden jedoch in der nächsten Woche nicht beendet werden“, meinte der ÖTV- Sprecher. Forderungen nach einem Rücktritt der Gewerkschaftsvorsitzenden Monika Wulf-Mathies seien jedoch bisher in der bayerischen ÖTV nicht bekannt geworden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen